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Unsere aktuelle Ausgabe 5/2020 zum Thema
«Viele Begabungen ‒ eine Kirche für alle»
mit folgenden ausgewählten Beiträgen: |
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Editorial |
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Margareta Gruber / Po-Ho Huang / Gianluca Montaldi |
Viele Begabungen – eine Kirche für alle |
Sobald wir fragen, was eine Behinderung ist, und noch mehr, wenn wir einen behinderten Menschen definieren wollen, tauchen viele Schwierigkeiten auf: Wann wird – unabhängig von der Unterscheidung zwischen körperlichen und geistigen Behinderungen – aus einer Beeinträchtigung oder Funktionsstörung eine Behinderung, die die Existenz einer Person charakterisiert? Ist eine (fehlende oder mangelhafte) Funktion des Körpers hier ausschlaggebend? Wenn »mein« Körper im Wesentlichen »fertig« ist, was schränkt dann meine Existenz und meinen Körper wirklich ein? Behinderung – wenn wir dieses Wort weiter verwenden wollen – hängt ab von Alter, Situation, Familie und betrifft alle Ebenen der menschlichen Existenz: Körper, Geist, Lernen, Verhalten und – die Religion.
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Leseprobe 1 |
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Hans S. Reinders |
Akademische Zusammenarbeit in Deutschland |
Eine ausstehende Neubewertung |
Aus der Perspektive der christlichen Theologie über die Disability Studies nachzudenken ist ein einschüchterndes Unterfangen – aus mehr als einem Grund. Nicht nur, weil die Disability Studies als solche einige theologische Ansichten vom Thron gestoßen haben, sondern auch, weil der Versuch, sich in die jeweils andere Position hineinzudenken, mit zahlreichen Schwierigkeiten behaftet ist. Das Narrativ, das ich im Folgenden vorstellen werde, bezieht sich auf die Spannungen zwischen den beiden Disziplinen, die man nur als bedrückend empfinden kann, insbesondere dann, wenn man für eine ernsthafte theologische Reflexion auf diesem Gebiet Verantwortung trägt.
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Leseprobe 2 |
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Markus Schiefer Ferrari |
Gestörte Lektüre: Dis/abilitykritische Interpretationszugänge zu biblischen Heilungsnarrativen am Beispiel von Mk 7,31–37 |
Die Lektüre neutestamentlicher Heilungswunder fordert heraus und irritiert zugleich, weil damit nicht nur Fragen nach dem eigenen Möglichkeits- und Realitätssinn verbunden sind, sondern vor allem auch solche nach Normalitätsvorstellungen und Hoffnungsbildern für sich und andere. Wie das folgende Beispiel der Heilung eines Tauben, der nur mit Mühe sprechen kann, in Mk 7,31–37 zeigt, verschieben sich bei der Deutung neutestamentlicher Heilungserzählungen je nach hermeneutischer Perspektive die Akzente teilweise erheblich, insbesondere dann, wenn man im Sinne einer dis/abilitykritischen Hermeneutik bei der Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit des Menschen ansetzt und sie mit den Perfektibilitätsvisionen der Heilungsnarrative konfrontiert.
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Leseprobe 3 |
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Stephen Arulampalam |
Gemeinsam in Gottes Haushalt leben |
Aus der Perspektive von Menschen mit Behinderungen |
Einleitung
Ich bin Stephen Arulampalam und gehöre der Theologischen Hochschule Lanka Pillimathalawa in Zentrum Sri Lankas an. Als ich neun Monate alt war, bekam ich Fieber. Der Arzt gab mir eine falsche Medizin, die mein Nervensystem angriff, und aufgrund dessen verschlechterte sich mein Sehvermögen. Nun erfreue ich mich meines Lebens als Blinder. Und obwohl ich mich unmittelbar nach meinem Studium für den kirchlichen Dienst bewarb, erhielt ich keine positive Antwort von der Kirche, denn dies war auch für die Kirchen Neuland. Später akzeptierten sie mich mehr oder weniger. Zu all dem kam noch, dass im Jahr 1995 mein Haus in Jaffna (im Norden Sri Lankas) vom Militär bombardiert wurde. Dabei verlor mein Vater sein rechtes Bein und wurde auch ein Behinderter. Und auch meine Mutter lebt immer noch mit einigen Splittern in ihrem Körper. Auch sie wurde behindert. Unmittelbar nach meiner Priesterweihe wurde ich zum Kaplan an einer Schule für Taube und Blinde in Kaithady (Jaffna) ernannt. Hier hatte ich die Gelegenheit, mir die Geschichte vieler Menschen anzuhören. Während dieser Zeit wurden viele Menschen aufgrund des Krieges behindert. Meine persönliche Erfahrung und die Erfahrung anderer Menschen drängten mich dazu, in meinem eigenen Kontext eine Theologie der Behinderung zu entwickeln.
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